Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße

Aber ist der Weg wirklich das Ziel?

Ich erinnere mich an ein Zitat von Martin Walser*,
„Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße“.

So ähnlich fühle ich, wenn ich mich einem Malgrund widme. Lediglich die „Startfarben“  scheinen bekannt,  aber eigentlich ist es nur die Stimmung, nur die Frage nach hell oder dunkel. Danach legen sich Farbschichten auf die Leinwand und scheinen sich aus den Malgeräten heraus mit dem Untergrund zu verbinden. Leben fließt in Formen und Flächen und nimmt Gestalt an. Hintergründe treten hervor oder verschwinden, Lichter werden geboren oder verlöschen. Bis zum letzten Gleiten über den Untergrund sind die Dimensionen noch variabel. Feuerwerk oder depressive Schatten,  offensichtliches oder ahnungslose  Unsichtbarkeit, alles scheint zu dieser Zeit möglich. Der Künstler wird zum Wanderer und das Medium zu seinem Weg.

(* 1927 in Wasserburg, Bodensee, deutscher Schriftsteller)

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